12.09.2025 –, Rotes Zelt
Sprache: Deutsch
Die Militarisierung findet oft hinter verschlossenen Türen statt, was Protest erschwert. Öffentlich zugängliche Orte wie umgewandelte zivile Betriebe bieten dagegen Ansatzpunkte für Widerstand. Beispiele sind Görlitz, Osnabrück und Gifhorn, wo Fabriken militärisch genutzt werden sollen. Diese und weitere Orte sollen zu Symbolen des Protests werden – durch überregionale Kooperation und einen gemeinsamen Aktionstag an betroffenen Standorten, Konzernzentralen und Behörden.
Die Militarisierung der Gesellschaft läuft zu großen Teilen hinter Mauern und Stacheldraht, in gut gesicherten Büroräumen oder auf Truppenübungsplätzen. Das macht wirksamen Protest schwierig oder degradiert ihn zum Jammern draußen vor den Toren. Es gibt ein paar Orte, die erreichbar und öffentlich sichtbar sind wie das Verteidigungsministerium, Büros der kriegslüsternen Parteien und demnächst vermutlich wieder Behörden zur Wehrerfassung.
Einen weiteren Punkt könnte es noch geben: Die Umwandlungsorte ziviler Infrastruktur in militärische Produktionsstätten, Lazarette usw. Denn die werden die Kriegstreiber und -konzerne brauchen. Ihre Kapazitäten reichen nicht, weder die Gebäude noch die Maschinen noch die Menschen, die daran arbeiten. Sie müssen also bestehende Infrastruktur aufkaufen. In Görlitz haben sie das schon gemacht mit der Waggonfabrik. In Osnabrück, Gifhorn und anderen Orten sind sie dran. Diese Orte erscheinen uns als besonders symbolisch und zudem geeignet für Aktionen. Sie bilden konkrete Orte, an denen die Auseinandersetzung stattfinden und mit den Beschäftigten und der Bevölkerung rundherum auch passende Zielgruppen vorhanden sind.
Deshalb unser Vorschlag: Machen wir diese Orte zu Symbolen des Widerstands gegen die Kriegstreiberei!
Aktivist, Autor, freier Dozent und Mit-Initiator verschiedener kreativer Interventionen gegen die kapitalistische Zerstörung. Radikale Kritik trifft eine Prise Utopie, um Druck von unten aufzubauen. Am liebsten mit kreativen Aktivistinnen und kämpferischen Arbeiterinnen aus den Betrieben direkt zusammen, um Banden zu bilden und die soziale und ökologische Frage zusammen zu denken und danach zu handeln!