Assoziation:E Forschungsgruppe Care & Awareness

Die Forschungsgruppe "Care & Awareness" der Assoziation:E e.V. ist ein interdisziplinäres Forschungskollektiv, das verschiedene Aspekte emanzipatorischer Perspektiven auf Care und Awareness untersucht. Als Teil der Assoziation:E, einem Münchner Verein zur Förderung emanzipatorischen Denkens und Handelns in Wissenschaft, Bildung und Kunst, verbindet die Forschungsgruppe soziologische, sozialpädagogische und psychoanalytisch-sozialpsychologische Ansätze bei verschiedenen Forschungsprojekten.

Die aktuell laufende Studie (September 2024 bis September 2025) untersucht durch Expert*inneninterviews und Gruppendiskussionen, wie Awareness-Arbeitende mit männlicher Gewalt umgehen, welche Verständnisse von Männlichkeit im Feld vorherrschen und welche Handlungsstrategien zur nachhaltigen Prävention entwickelt werden können. Die Forschungsgruppe steht dabei in enger Kooperation mit den Assoziation:E Care-Werkstätten.


Beitrag

10.09
10:00
90min
Zwischen Professionalität und Politisierung - Diskurse über männliche Gewalt in der Awareness-Arbeit.
Assoziation:E Forschungsgruppe Care & Awareness

Die Assoziation:E Forschungsgruppe “Care & Awareness” präsentiert zentrale Ergebnisse ihrer aktuellen Studie zu männlicher Gewalt in der Perspektive von Awareness-Arbeit.

Im Fokus stehen dabei zwei Befunde:
Zum einen wird eine empirisch fundierte Typologie von Diskursen über Männlichkeit unter Awareness-Arbeitenden vorgestellt, die von essentialistischen bis hin zu dekonstruktivistischen Ansätzen reicht und unterschiedliche Orientierungsrahmen im Umgang mit patriarchaler Gewalt aufzeigt.
Zum anderen diskutiert die Forschungsgruppe ihre These einer drohenden Entpolitisierung durch Professionalisierung – ein Paradox, bei dem die zunehmende Etablierung von Awareness-Arbeit als bezahlte Dienstleistung paradoxerweise zur Stabilisierung jener patriarchalen Strukturen beiträgt, die ursprünglich überwunden werden sollten.

Die Veranstaltung bietet Raum für gemeinsame kritische Reflexion darüber, wie emanzipatorische Praxis und professionelle Standards vereinbart werden können, ohne die transformative Kraft feministischer Gesellschaftskritik zu verlieren. Und an welchen aktuell präsenten Diskursen wir ansetzen müssen, um dem Ziel einer tatsächlich transformativen Gerechtigkeit näher zu kommen.

Buntes Zelt